Kardinal König-Stiftung trauert um Vizepräsidenten Erich Leitenberger
Die Kardinal König-Stiftung trauert um ihren Vizepräsidenten Erich Leitenberger (76), der am Montag tot in seiner Wohnung in Wien aufgefunden wurde. "Erich Leitenberger hat mich eigentlich ein Leben lang begleitet, als Kollege, als verlässlicher Freund. Verbunden hat uns vor allem wohl Kardinal Franz König, der für ihn ganz wichtig war, sowie die gemeinsame Arbeit für die Kirche", so Annemarie Fenzl, Generalsekretärin der Stiftung am Dienstag gegenüber Kathpress.
Fenzl erinnerte an den unermüdlichen - "und nicht sehr gesunden" - Einsatz bzw. Arbeitsstil Leitenbergers auch in der Pension: "Er hat zunehmend die Nacht zum Tag gemacht, was die Sendezeit seiner Mails bzw. Aussendungen bezeugte. Fenzl: "Er war immer gut informiert und hat unglaublich viele Termine, zumeist abends, wahrgenommen. Und weil er um die Komplexität vieler Vorgänge in Kirche und Welt wusste, hat er sich immer um gangbare Kompromisse bemüht. Er war unglaublich belesen und konnte die großen Zusammenhänge erkennen."
Das Wichtigste aber: "Leitenberger war ein guter und ein manchmal fast kindlich frommer Mann, der fast jeden Tag in einer der Innenstadtkirchen den Gottesdienst besuchte." Das habe sich auch in seinem Wesen ausgedrückt. "Er war selten wirklich grantig, strahlte eher Ruhe und Gleichmut aus. Aber er trug auch eine ziemliche Traurigkeit mit sich, die aber nur jene, die ihn besser kannten, bemerkten."
Der Herrgott habe Leitenberger nach dem Ende seiner offiziellen Tätigkeiten in der Erzdiözese Wien noch einen wunderbaren Ort geschenkt - das Büro von Pro Oriente in der Hofburg, wo Leitenberger den Pro Oriente-Informationsdienst aufbaute und von wo aus er fast täglich seine sehr informativen Berichte aus der Ökumene an einen großen Kreis von Interessenten versandte. Fenzl: "'Ich gehe in die Hofburg', pflegte er fast feierlich zu sagen, wenn ich ihn fragte, was er abends mache."
Die Generalsekretärin der Stiftung verwies auf Kardinal Christoph Schönborn, der bei der Frühmesse am Dienstag des Verstorbenen gedachte und sagte, dass mit Erich Leitenberger gewissermaßen "die Stimme der Erzdiözese" über eine lange Zeit hinweg verstummt sei. Und Fenzl fügte hinzu: "Es war eine ruhige, eine gute Stimme, die eigentlich immer positive Nachrichten transportierte, wenn das auch vielleicht nicht immer einfach war."
Quelle: Kathpres