Im Geist Kardinal Königs für jüdisch-christliche Verständigung
Im Gedenkjahr 2008 finanziert die Stiftung "Communio et Progressio" (Kardinal König-Stiftung) eine "Kardinal König-Abteilung für jüdisch-christliche Verständigung" in der Bibliothek des Wiener Jüdischen Museums. Am Montag, 15. Dezember, findet aus diesem Anlass um 18.30 Uhr eine gemeinsame Festveranstaltung des Jüdischen Museums und der "Kardinal König-Stiftung" im Museum in der Dorotheergasse 11 in der Wiener Innenstadt statt. Dabei werden der Direktor des Museums, Georg Haber, der Präsident der Stiftung "Communio et Progressio", Diözesanbischof Egon Kapellari, und der Vizepräsident Prof. Heinz Nußbaumer das Wort ergreifen. Den Festvortrag hält Ruth Steiner zum Thema "Daheim in zwei Religionen - Eine Christin auf der Suche nach ihren jüdischen Wurzeln". Der Oberkantor des Wiener jüdischen Stadttempels, Shmuel Barzilai, wird aus dem "Hohelied Salomos" singen.
Die "Kardinal König-Stiftung" bemüht sich - im Andenken an den 2004 verstorbenen Wiener Alterzbischof - um die Stärkung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. Mit der Geld- und Sachspende der Stiftung soll der Bibliotheksbestand des Jüdischen Museums durch Bücher zur Vertiefung der Kenntnis von Judentum und Christentum erweitert werden.
"Für Kardinal König war immer klar, dass auf keinem anderen Gebiet so viel Schutt wegzuräumen ist, wie im Verhältnis von Christen und Juden", betonte Prof. Nußbaumer im Gespräch mit "Kathpress". Lebenslang sei König davon betroffen gewesen, dass Christen dem jüdischen Volk "so unbeschreiblich Böses zugefügt haben - und dies, obwohl der Antisemitismus nicht nur die Juden, sondern letztlich auch den Glauben der Christen tödlich treffen und vernichten wollte".
Mit "enormem Feingefühl und großer persönlicher Glaubwürdigkeit" habe Kardinal König mitgeholfen, manches Misstrauen und Missverständnis zu überwinden, sagte Nußbaumer. Zugleich habe er immer wieder daran erinnert, "wie viel noch zu tun ist". Die Schaffung einer eigenen "Kardinal König-Abteilung für jüdisch-christliche Verständigung" in der Bibliothek des Wiener Jüdischen Museums sei nur ein "kleiner, symbolhafter Beitrag". Aber es sei ein Versuch, "im Gedenkjahr 2008 dem Geist und Vermächtnis Kardinal Königs treu zu bleiben".
Quelle: Kathpress