"Kardinal König-Stiftung": Dankbarkeit für Wirken Schenudas III.
Die "Kardinal König-Stiftung" teilt die große Trauer der koptischen Christen in Ägypten und in allen Teilen der Welt über den Tod von Papst Schenuda III. Die christliche Welt verliere "eine große Persönlichkeit von internationalem Format, die sich über so viele Jahrzehnte hinweg mit außergewöhnlicher Weisheit unter oft tragischen politischen Umständen unermüdlich um die christlichen Glaubensbrüder gesorgt und um ein friedliches, gleichberechtigtes Zusammenleben von Kopten und Muslimen bemüht habe", erklärte der Präsident der "Kardinal König-Stiftung", der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari, in einer ersten Reaktion am Sonntag.
Das Oberhaupt der koptischen Kirche war erst zu Jahresbeginn einstimmig mit dem "Kardinal König-Preis 2012" ausgezeichnet worden. Die feierliche Übergabe des Preises, die in diesen Wochen erfolgen sollte, ist durch den Tod nicht mehr möglich. Der zuletzt schon Schwerkranke sei von der hohen, weit über Österreich hinaus angesehenen Auszeichnung jedoch noch informiert worden, hieß es in der Aussendung. Die Zuerkennung des Preises sei "auch als Zeichen der Dankbarkeit für die wichtigen Impulse von Papst Schenuda III., der auch Vorsitzender des Rates der Kirchen im Nahen Osten war, zur christlichen Ökumene und zum Religionsfrieden" gedacht.
In Absprache mit der koptischen Kirche wird die "Kardinal König-Stiftung" nun eine besondere Zweckwidmung des mit der Auszeichnung verbundenen Preisgeldes vereinbaren: als eine "weithin sichtbare Geste der Solidarität mit der koptischen Glaubensgemeinschaft - und als Unterstützung, um in den Christen Ägyptens auch die Hoffnung auf eine Zukunft in Gerechtigkeit und Versöhnung zu stärken", wie Bischof Kapellari betonte.
Mit dem 2004 verstorbenen Wiener Alt-Erzbischof Kardinal Franz König hatte den Kopten-Papst eine tiefe menschliche und geistige Nähe verbunden. Mehrfach waren die beiden in Ägypten und auch in Österreich zusammengetroffen. Die christlichen Kirchen verdanken Schenuda u.a. die "Wiener christologische Formel", mit der Katholiken und Altorientale (zu denen sich auch die Kopten zählen) gemeinsam ihren Glauben bekennen können.
Quelle: Kathpress