Nordirak: Österreich-Hilfe für christliche Flüchtlinge
Die Hilfsaktion heimischer kirchlicher NGOs für christliche Flüchtlinge im Nordirak trägt erste Früchte und wird rund um Weihnachten noch intensiviert. Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV), CSI-Österreich (CSI), die Initiative Christlicher Orient (ICO), Kirche in Not und die Kardinal-König-Stiftung sind seit einigen Monaten gemeinsam im Rahmen der "Aktion Heimkehr" vor Ort aktiv und helfen christlichen Flüchtlingen bei der Rückkehr in ihre vom IS zerstörten Dörfer und Städte. So hat bereits in der Ortschaft Baqofa ein neu gegrabener Brunnen seinen Dienst aufgenommen und versorgt zahlreiche Familien mit Trinkwasser. Weiters gibt es u.a. finanzielle Unterstützung für Familien, damit diese ihre zerstörten Häuser renovieren können.
AKV-Präsident Helmut Kukacka berichtete bei einem Hintergrundgespräch am 11.12. in Wien, dass sich nun auch die österreichischen Bundesländer an der Hilfsaktion beteiligen. So habe die Landeshauptleute-Konferenz 100.000 Euro für die Aktion zur Verfügung gestellt. Dem war ein entsprechendes Ansuchen des Linzer Bischofs Manfred Scheuer, des früheren oberösterreichischen Landeshauptmanns Josef Pühringer und von Kukacka selbst vorausgegangen. Man habe auch ein entsprechendes Ansuchen an die Bundesregierung gestellt, bislang freilich noch ohne Antwort, so Kukacka. Man werde allerdings sofort nach Bildung der neuen Regierung das Anliegen in Erinnerung rufen. "Die Hilfe für die Christen im Irak und damit auch die Bewahrung des Urchristentums muss auch der neuen Bundesregierung ein Anliegen sein", formulierte der AKV-Präsident.
CSI-Generalsekretär Elmar Kuhn unterstrich in seinen Ausführungen u.a. die Bedeutung der Christen für die orientalischen Gesellschaften. Ohne Christen wären die Staaten des Nahen Ostens um ein wesentliches Element ärmer. Der Einsatz von CSI gelte zum einen den verfolgten Christen, zum anderen aber genauso der Förderung aller Initiativen, die sich um ein besseres Verhältnis zwischen Christen und Muslimen im Orient bemühen, so Kuhn. Der CSI-Generalsekretär und Kukacka plädierten für eine politische Lösung des Konflikts im Irak, wonach allen Bürgern gleiche Rechte und Pflichten zukommen.
Die Initialzündung zur "Aktion Heimkehr" war von der Kardinal-König-Stiftung ausgegangen, nachdem deren Präsident Bischof Scheuer im Februar 2017 die Ninive-Ebene besucht hatte.
Gespannte Ruhe
In der nordirakischen Ninive-Ebene herrscht derzeit gespannte Ruhe, wie im Rahmen des Hintergrundgesprächs zu erfahren war. Kampfhandlungen zwischen den kurdischen Peshmerga und der irakischen Armee gibt es derzeit nicht, freilich auch noch keine politische Lösung für die Region. Der Großteil der Ebene ist unter Kontrolle der irakischen Armee, ein kleiner Teil wird noch von den Peshmerga kontrolliert.
Quelle: Kathpress