Kardinal-König-Stiftung trauert um Johannes Poigenfürst
Die Kardinal-König-Stiftung trauert um den Errichter des Unfallkrankenhauses "Casa Austria" im rumänischen Temeswar, Johannes Poigenfürst. Der Wiener Arzt ist vor wenigen Tagen kurz vor seinem 95. Geburtstag verstorben. Ausgestattet mit einem Hilfskonvoi versorgte Poigenfürst 1989/90 - damals Chef des Wiener Lorenz-Böhler-Unfallspitals, gemeinsam mit einem Ärzteteam schwer verletzte Opfer der rumänischen Revolution vor Ort. Unter dem Eindruck der dramatischen Situation fasste er in Eigenregie den Plan, in Temeswar ein Unfallkrankenhaus zu errichten.
Der Grundstein wurde 1993 gelegt. Der Bau geriet aber 1997 ins Stocken, als die privaten Spenden aufgebraucht waren. Mithilfe der Caritas konnte die "Casa Austria" schließlich fertiggestellt werden. Das Krankenhaus wurde mit Privatspenden von rund 2,2 Millionen Euro, Fördergeldern des österreichischen Außenministeriums in Höhe von 2 Millionen Euro sowie mit Unterstützung der Caritas errichtet. Zum Gesamtprojekt gehörten auch die Einrichtung mit moderner Medizintechnik sowie die Schulung des Personals.
Poigenfürst war die treibende Kraft hinter dem Projekt und ließ sich auch durch Schwierigkeiten nie entmutigen. 2001 wurde er dafür mit dem "Kardinal-König-Preis" der Kardinal-König-Stiftung (Stiftung "Communio et Progressio") ausgezeichnet. Kardinal Franz König überreichte die Auszeichnung persönlich im Rahmen eines Festakts in Wien und betonte dabei die Vorbildwirkung des Geehrten. Dieser habe gezeigt, "was durch persönliche Initiative möglich ist".
2008 - zum fünfjährigen Bestehen des Krankenhauses - erhielt er die "Goldene Elisabeth-Medaille", die höchste Caritasehrung. Der damalige Caritas-Präsident Franz Küberl bezeichnete Poigenfürst bei der Übergabe der Elisabeth-Medaille als "modernen Albert Schweitzer".
Schon 1995 wurde Poigenfürst die Ehrenbürgerschaft der Stadt Temeswar verliehen. Für sein großes Engagement in Rumänien wurde Poigenfürst zudem 2005 der "Viktor Frankl"-Preis der Stadt Wien verliehen.